Interview
Partner: Ines Meyrose von image&impression // Infos zu Werbung auf Hilli Hiltrud

#4 Capsule Wardrobe – Finde deinen Stil
Im letzten Beitrag „Wie du deine Farben findest“ hatte ich dir mein Interview mit Ines Meyrose von image&impression zusammengefasst. Bei unserem Treffen hat Ines aber nicht nur super viel Input dazu gegeben, wie man erkennt, welche Farben einem stehen, sondern auch wie man herausfinden kann, welcher Stil die eigene Persönlichkeit widerspiegelt.
Hast du deine Farben und seinen Stil erst einmal gefunden ist es nämlich viel einfacher Stoffe, Schnitte oder Kleidung zu shoppen, die sich perfekt in deine Garderobe einfügen und zu Lieblingsstücken werden. Du brauchst weniger, sparst durch das Auslassen von Fehlkäufen immens viel Geld und es ist viel einfacher ein abgestimmtes Outfit aus dem Schrank zu greifen.
Warum du deinen Stil kennen solltest
Während es für den Stoffkauf unheimlich wichtig ist, seine Farben zu kennen ist der Stil elementar, um die richtigen Schnitte für sich zu finden.
Wenn wir an Stilrichtungen denken, kommen uns wahrscheinlich erst einmal Ausdrücke wie „Casual Chic“, „Boho“ oder „Scandinavian Style“ in den Sinn. Beim persönlichen Stil geht es aber um viel mehr als das Übernehmen oder sich Einfügen in eine Stilrichtung.
Während man mithilfe von Stilrichtungen seine Persönlichkeit ausdrücken und die Wirkung nach Außen gezielt beeinflussen kann, trägt die Beachtung der eigenen Körperproportionen dazu bei, Schnitte auszuwählen, die gewisse Körperpartien unterstreichen oder auch ausgleichen können.
Bei ihren Stilberatungen vergleicht Ines z.B. die Längenverhältnisse der Arme zur Gesamtkörperlänge und das der Beine zum Oberkörper. Sie schaut wie breit die Schultern im Vergleich zu den Hüften sind, wie die Gesichtsform aussieht und wie lang, kurz oder breit der Hals ist. Natürlich spielt auch die gesamte Körpergröße und Körperfläche der Person eine Rolle.
Aus diesen ganzen aufgenommenen Parametern wird dann gemeinsam überlegt, welche Partien man hervorheben und betonen und welche man lieber ausgleichen könnte. Das Betonen und Ausgleichen ist eine sehr individuelle Sache. Denn nur, weil jemand lange Beine hat, heißt es ja nicht, dass er sie optisch verkürzen möchte.

Wenn du weißt, was dir steht, kannst du, wenn du das möchtest, deine Vorzüge unterstreichen. Mit deinem individuellen Stil kannst du beeinflussen, wie du auf dein Gegenüber wirkst und dir damit die Tür zu mehr Selbstbewusstsein öffnen.
Du kannst aber auch viel einfacher Kleidung zusammenstellen, die in sich zueinander passt und stimmig ist, sodass ein Griff in den Kleiderschrank (fast) immer ein harmonisches Outfit ergibt, in welchem du dich auch noch wohl fühlst. Und genau das wollen wir mit unserer DIY Capsule Wardrobe erreichen.
Der alleinige Weg zum eigenen individuellen Stil ist häufig ein sehr langer Prozess mit vielen Umwegen. Auch bei mir hat es aufgrund fehlender Stilberatung einige Fehlkäufe und Unsicherheiten gegeben.
Wenn ich jetzt meinen Stil beschreiben müsste, kann ich ihn zwar nicht direkt einer eindeutigen Stilrichtung zuordnen, aber dennoch klar sagen, was mir entspricht. Quasi das klassische „Das bin ich“. Das eindeutige Zuordnen in einen bekannten Stil ist meiner Meinung nach der große Fehler, den wir versuchen, wenn wir einen individuellen Stil entwickeln wollen.
Mein Stil ist irgendwas zwischen natürlich, unkompliziert, minimalistisch, boho/vintage, und manchmal ein Hauch extravagant. Ziemlich viel und unentschlossen denkst du jetzt vielleicht. Nein, einfach nur individuell auf mich abgestimmt und „ich“ würde ich dazu sagen. „Henrike“ würden es wahrscheinlich meine Freunde und Bekannten nennen.
Verschiedene Stilrichtungen geben Orientierung
Wenn du deinen individuellen Stil finden möchte, solltest du erst einmal schauen, welche Stile es überhaupt gibt und ob du dich in einem grundsätzlich wiederfindest. Ines unterscheidet bei ihren Stilberatungen immer erst einmal in vier Grundstile.
- sportlich, natürlich unkompliziert
- romantisch, spielerisch, feminin
- klassisch, zeitlos, (im Extremfall konservativ)
- extravagant, dramatisch, avantgardistisch
Findest du dich in einer der Kategorien wieder? Und geht es dir ähnlich wie mir, dass du die eine oder andere Eigenschaft lieber mit einer aus den anderen Kategorien tauschen oder ergänzen würdest? In den seltensten Fällen findet sich jemand ganz klar in nur einer der Kategorien wieder.
Durch die grobe Einordnung hat man aber schon einmal eine Richtung in die man gehen kann. Jetzt kann detaillierter geschaut werden: Wo ist der romantische Zweig, wo vielleicht eine extravagante Ader?
Was allem übergeordnet steht, ist, dass du dir bewusst machen solltest, wie du wirken möchtest. Bist du zum Beispiel eher introvertiert und möchtest optisch weniger „laut“ sein um etwas zurückgenommener zu wirken? Oder bist du eine eher extrovertierte Person, die gern auch etwas auffälliger sein möchte?
Wenn du dir bewusst bist, wie du wirken möchtest, kannst du „persönliche Umstände“ und Vorlieben miteinbeziehen. Hast du zum Beispiel einen Job, bei dem ein gewisser Dresscode erwünscht oder vorgeschrieben ist? Magst du es möglichst bequem, möchtest du lieber weniger auffallen? Stehst du auf viele Details oder magst du es eher minimalistisch?
Nimm dir Zeit und überlege ganz genau, wie du dir dich in deiner Kleidung vorstellst und wie du auf andere wirken möchtest. Ich gebe zu, allein ist es oft gar nicht so einfach diese Dinge herauszufinden. Vielleicht kannst du dies wieder zusammen mit einer Freundin machen, wenn du nicht die Möglichkeit hast, eine Stilberatung in Anspruch zu nehmen.

Moodboard oder Matrix?
Wenn Ines jemanden bezüglich seines Stils berät, arbeitet sie nicht wie ich vermutet hatte mit Moodboards, sondern mit einer von ihr entwickelten Matrix. Diese Tabelle beinhaltet die vier verschiedene Stilrichtungen und deren besondere Eigenschaften in Bezug auf Kleidung, Materialien, Farben, Muster, Stoffarten, etc.
Mithilfe dieser Matrix lässt Ines ihre Kunden dann auf einer Skala von 0-100 bewerten, wie hoch deren jeweiliger Stresspegel ist, wenn sie sich vorstellen, diesen Stil tragen zu müssen. Eine super Methode um herauszufinden, was dir gefällt. Je höher der Stress ist, umso unentspannter wirkst Du in Deiner Kleidung. Je niedriger der Stress ist, umso mehr ist Kleidung genau die stärkende Hülle, die wir brauchen.
Schau doch einfach mal nach unterschiedlichen Stilen und bewerte für dich, wie du dich dabei fühlst. Bist du ganz entspannt oder bräuchtest du mindestens ein Glas Sekt um in diesem Stil vor die Tür zu gehen?
Manchmal hilft es auch, sich mal wieder ins Shopping-Getümmel zu werfen und unterschiedliche Stile im Laden anzuprobieren. Fühlst du dich wohl oder eher verkleidet, wenn du dieses bestimmte Teil anhast? Bist das du? Wage einfach mal was Neues, probiere herum und experimentiere. So entdeckst du vielleicht auch Seiten, von denen du noch gar nicht wusstest, dass sie in dir stecken.
Proportionen und passende Schnittmuster

Neben den herkömmlichen Stilrichtungen kannst du mit Materialien, Schnittführungen und Farben bestimmte Körperpartien hervorheben oder ausgleichen. Gerade für uns Selbermacher ist das ein Segen. Wenn du deine Proportionen kennst und weißt wie Farben, Materialien und Schnitte wirken, kannst du gezielt beeinflussen, welche Körperpartien du akzentuierst oder überspielst.
Da es extrem individuell ist, was man an seinem Körper hervorheben oder ausgleichen möchte, gibt es von mir an dieser Stelle alllerdings keine Standardfloskeln ála „Bist du Figurtyp A solltest du Schnitt XY tragen“. Denn wie oben schon erwähnt: Nur weil jemand lange Beine hat, heißt es ja nicht, dass er sie optisch verkürzen möchte. Und vielleicht möchte jemand mit einer schmalen Taille gar nicht, dass diese noch stärker betont wird.
Mit einer Übersicht, wie welche Farben, welche Stoffe und welche Schnittführungen welche Körperpartie wie beeinflussen könnte man wahrscheinlich ein ganzes Buch (oder wenigstens einige Blogartikel) füllen. Jede Körperpartie kann im Verhältnis zum restlichen Körper unterschiedlich akzentuiert oder überspielt werden. Dazu kommt natürlich die Frage, ob es sich um eine Hose, einen Rock oder ein Oberteil handelt.
Lass uns gern in der Facebookgruppe „DIY Capsule Wardrobe nähen“ dieses Thema einmal grob anreißen und schauen welche Schnitte welche Körperpartien wie beeinflussen. Wenn großer Bedarf ist, mache ich mir mal Gedanken, wie man diese ganzen Faktoren übersichtlich aufgliedern kann.
Du merkst, den eigenen Stil zu bestimmen ist gar nicht so einfach und bedarf viel Zeit und Mühe. Die einfachste und sicherste Methode ist eine Stilberatung bei einer erfahrenen Fachperson. Wenn du aus dem Raum Hamburg kommst, schau doch mal, ob Ines von image&impression für dich infrage käme. Mit ihrer klaren Art weißt du am Ende der Stilberatung definitiv, welcher Stil dir entspricht.
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